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oddbeat:geschichten

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 ====== Project Oddbeat: Hintergrundgeschichten ====== ====== Project Oddbeat: Hintergrundgeschichten ======
 Ich versuche hier mal, ein paar Storyfetzen zu entwerfen, Kurzgeschichten oder auch mehr aus dem Setting von Oddbeat, um von selbigem einen Eindruck gewinnen zu können. Noch nicht viel und ich suche momentan auch noch ein bisschen nach meiner alten Schreibform, aber mal sehen, was später vielleicht mal dabei herumkommt. Ich versuche hier mal, ein paar Storyfetzen zu entwerfen, Kurzgeschichten oder auch mehr aus dem Setting von Oddbeat, um von selbigem einen Eindruck gewinnen zu können. Noch nicht viel und ich suche momentan auch noch ein bisschen nach meiner alten Schreibform, aber mal sehen, was später vielleicht mal dabei herumkommt.
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 ===== Die Anfänge ===== ===== Die Anfänge =====
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 Etwa zwei Minuten später erschien ein weiterer Soldat am Tor, salutierte kurz und gebat Cohen, ihm zu folgen. Sie umrundeten das Gebäude und hielten auf einen Hintereingang zu. "Sir, ich muss Sie ersuchen, das Rauchen jetzt einzustellen." - "Schon gut." Seufzend ließ Cohen seine Zigarette fallen und trat sie aus. Dann betraten sie den Komplex.  Etwa zwei Minuten später erschien ein weiterer Soldat am Tor, salutierte kurz und gebat Cohen, ihm zu folgen. Sie umrundeten das Gebäude und hielten auf einen Hintereingang zu. "Sir, ich muss Sie ersuchen, das Rauchen jetzt einzustellen." - "Schon gut." Seufzend ließ Cohen seine Zigarette fallen und trat sie aus. Dann betraten sie den Komplex. 
  
 +Sie hatten, nachdem sie mit dem Lift nach unten gelangt waren, mehrere Sicherheitskontrollen passiert, bis ihn der Soldat in einem kleinen Konferenzraum zurückließ. Dessen Einrichtung bestand lediglich aus einem runden Tisch in der Mitte mit einigen Stühlen. 
 +Cohen musste nicht lange warten, bis die Tür sich erneut öffnete und zwei Männer den Raum betraten. Der ältere der beiden ging auf die 50 zu und zeigte erste Ansätze von grauem Haar. Seine körperliche Fitness war jedoch tadellos, und wenn er etwas beleibt wirkte, dann nur, weil sein Begleiter ein dürrer Riese war. Ein Riese mit schulterlangem Haar im Übrigen, womit Cohen ihn instinktiv als einen der zivilen Wissenschaftler einordnete. 
 +Lächelnd trat Cohen auf den Älteren zu und reichte ihm die Hand. "Robert." - "Lesley. Schön, dass du es einigermaßen trocken zu uns geschafft hast. Die Regenschauer hierzulande können ziemlich tückisch sein", entgegnete ihm der Mann und klopfte ihm kurz auf die Schulter. "Das hier ist Mr. Wilson, Mitentwickler eines neuen Systems, das wir erst kürzlich hierher geholt haben", stellte er seinen Begleiter vor. Cohen tauschte einen flüchtigen Händedruck mit ihm. "Lass uns gleich zur Sache kommen. Was kann ich für dich tun, Robert?" - "Sollen wir uns nicht setzen? Also, wir sind im Begriff, eine experimentelle neue Einheit zu formieren, Lesley, und ich hätte dich gerne als Leiter. Oder wenigstens hoffe ich, dass du mir bei der Auswahl der Leute helfen kannst." Cohen lachte. "Du willst mich also abwerben? Dann bin ich gespannt, was du anzubieten hast. Du weißt, ich hänge an meinem Job und meiner Heimat." 
 +Robert Beer war gebürtiger Deutscher und arbeitete als General für das Verteidigungsministerium. Ihm unterstanden ein Teil der militärischen Forschung sowie drei Sondereinsatzkommandos. Offenbar bald vier, dachte Cohen. Beer antwortete ihm nicht, sondern nickte nur seinem Begleiter zu. Wilson nahm daraufhin das Tabloid, das er unter dem Arm geklemmt hatte, und legte es vor Cohen auf den Tisch. Auf dem Bildschirm des schreibblockgroßen Geräts war ein sehr verschwommenes Bild dieses Raumes zu sehen - wenigstens glaubte Cohen, den Raum darauf zu erkennen. Immerhin war der Tisch fast scharf auszumachen, er wirkte lediglich etwas blau überzeichnet. Vor dem Tisch bedeckte etwa 70% des Bildes ein grau-blauer Schleier, in dem Cohen nach einigen Sekunden intensiven Hinschauens menschliche Silhouetten auszumachen glaubte. Ganz sicher war er sich nicht. 
 +"Ich nehme an, das soll den Raum darstellen, in dem wir uns gerade befinden. Was habt ihr damit angestellt? Irgendeine Art von Strahlungsaufzeichnung?" - "Nicht direkt", erwiderte Wilson. "Was Sie hier sehen, ist eine Prognose, wie dieser Raum in " - Wilson warf einen Blick auf seine Armbanduhr - " zwei Minuten aussehen wird. Wir haben sie vor einer Viertelstunde erstellt." 
 +Cohen runzelte die Stirn. "Eine Prognose, wie dieser Raum aussehen wird? Mal davon abgesehen, dass Sie mit einer Bildbearbeitung und einigen Fotos von uns ein besseres Resultat erzielt hätten, wollen Sie mir sagen, dass Sie eine Art Blick in die Zukunft geworfen haben?" - "So in etwa. Tatsächlich haben wir den Raum vermessen und ausgehend von seinem Zustand vor 15 Minuten die Wahrscheinlichkeiten für seine zukünftige Entwicklung hochgerechnet. Auf dem Bild sehen Sie eine Überlagerung der möglichen Zustände, weswegen es so verwaschen aussieht. Wir arbeiten noch daran, die Prognose in seine Eigenzustände zu zerlegen, um bessere visuelle Ergebnisse zu erzielen." 
 +Cohen musterte das Tabloid mit neu gewecktem Interesse. "Beeindruckend. Ihr könnt also mittlerweile schon in die Zukunft sehen..." - "Naja, wir erhalten nur mögliche Entwicklungen mit gewisser Wahrscheinlichkeit", wandte Wilson ein. "Nebensächlich", winkte Cohen ab. "Wie weit in die Zukunft reicht diese Technik?" - "Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie stark verschiedene Entwicklungen auseinanderlaufen, und..." - "Wie weit?", unterbrach Cohen ihn. Wilson warf ihm einen verärgerten Blick zu, zuckte dann mit den Schultern und antwortete: "Ich würde sagen, zwischen 10 und 30 Stunden könnten machbar sein, um noch akzeptable Vorhersagen treffen zu können." - "Etwas knapp", murmelte Cohen, "aber könnte reichen. Mit einem erfahrenen, eingespielten Team... ein neuer Meilenstein in der Prävention... Vorhersagen von Naturkatastrophen, Vereitelung noch nicht verübter Verbrechen... Doch, doch, ein interessantes Potential..." 
 +Der General grinste. "Das ist es, was ich an dir mag, Lesley. Du hast eine schnelle, präzise Auffassungsgabe. Ja, wir wollen diese Technik als Unterstützung für die Verbrechensaufklärung nutzen. Wir haben die Freigabe für ein Experiment erhalten. Was ich jetzt brauche, ist ein fähiges Team, das in einem knappen Zeitrahmen aus vagen Vorhersagen mögliche Täter ermitteln und unschädlich machen kann."
oddbeat/geschichten.1181166430.txt.gz · Last modified: 2015/08/23 14:03 (external edit)